Dienstag, 5. Januar 2010

Lumpini-Park, Bangkok

Dienstag, 05.Januar 2010


Habe heute noch einen Ort aufgesucht, an dem ich bisher immer vorbei gefahren oder gelaufen bin, den Lumpini-Park. Sehe dort viele Warane herumlaufen, auch recht große, die selbst von den Einheimischen bestaunt werden. Auf einer Matte liegt ein dicker Mann auf dem Rücken im Halbschlaf. Er schiebt sich eine Hand in den Hosenbund und beginnt dann dermaßen ausgiebig seine Weichteile zu kratzen, dass es auch in Thailand bis zum Straftatbestand der ‘Erregung öffentlichen Ärgernisses‘ nur noch ein kleiner Schritt sein kann. Das war ´s dann erst einmal mit Großstadt, bis zum 04.Feb., wenn ich in Kuala Lumpur eintreffen werde.

Im Buddhismus sind das Diesseits und das Jenseits kompatibel. Im Diesseits werden die Programme geschrieben die im Jenseits laufen, und man hat es sogar in der Hand, ob man auf der anderen Seite mit einem komfortablen Mac bestückt sein will, oder schwierige Manöver, wie das Steuern eines Flugzeuges, mit einem kleinen Taschenrechner bewältigen muss. Sollte man sich so mies vorbereitet haben, dann stürzt man natürlich ab. Man nennt das Ganze ‘Karma‘ , eine höchst komplizierte Gesetzmäßigkeit im Zusammenspiel von Ursache und Wirkung. Und dieses komplexe Geschehen wollte mir die nette Wirtin vom Asia Kitchen mit ihren oberflächlichen Englischkenntnissen erklären, weil ich verstehen sollte warum die Thais so sind wie sie sind. Ich habe das dann abgebrochen und ihr gesagt, dass ich sehr gut wüsste, was sie erklären wollte, denn ich hätte mich selbst viele Jahre mit dieser Thematik befasst. Sie war sichtlich erleichtert, denn es ist sogar in der eigenen Sprache außerordentlich schwierig zu erklären, in einer fremden fast unmöglich. Wir unterhalten uns statt dessen über die Ängste im Volk, was geschehen wird, wenn der König mal stirbt, immer wieder unterbrochen von den Essenbestellungen der Appartementmieter, aber Dienst ist Dienst und sie hat in den vergangenen 3 Wochen auch keine T-Shirts mehr an ihrem Straßenstand verkauft, weil sie Rückenprobleme hatte. Jetzt kann sie wieder, aber es sind leider nicht mehr so viele Ausländer in der Stadt. Golf, mein Kaffeebuden-Chef, zeigt mir eine Tüte voller Stofftiere mit rundem, umhäkelten Tennisballkopf. Die hat seine Freundin gebastelt, die bei der Elektrizitätsgesellschaft arbeitet, und wodurch noch zusätzlich was in die Kasse kommen soll. Die Leute tun was. Mit ungeheurem Ideenreichtum mogeln sich alle durch das Leben. Wer auf der Strecke bleibt legt sich an die Straße, und bekommt auch durch Almosen vermutlich noch genug um zu Überleben.