Samstag, 5. Dezember 2009

Bangkok: Pink City


Samstag, 05.Dezember 09


eine Stadt wird rosa
Heute trägt man pink -  die Farbe zur Ehre des 82. königlichen Geburtstages. Nachdem ich auf dem Weg durch die Stadt etwa 1 Stunde lang von Flamingo-Farben umgeben war, habe ich entschieden, mich der regionalen Sitte anzupassen. Ich habe mir ein rosa Polohemd mit dem Wappen des Königshauses gekauft, obwohl ich es zu Hause nur noch bei den diversen Christopher Street Days und Gay Pride Partys tragen könnte, und es auch gleich angezogen.











Was soll ich sagen, kaum verlasse ich das Kaufhaus, erreichen mich lobende Bemerkungen, nickende Zustimmung, freundliches Lächeln, und die uniformierten Türsteher an den Glastüren der Shopping-Malls stehen ganz besonders zackig stramm. Ich fahre mit dem Klongboot zur Station Phanfan, in der Nähe des Democracy Monuments. Hier sind links und rechts der Hauptstraße von Firmen, Verbänden, sonstigen Gemeinschaften, Einrichtungen und ausländischen Botschaften, Pavillions und Stände aufgebaut worden, und die Party zu Ehren des Königs wird hier am Abend ganz besonders abgehen. Leute in rosa wollen mit mir fotografiert werden und knipsen auch mich. Ganz gleich ob es Anpassen oder Anbiedern ist, wenn ich mich in die in rosa gehüllte Bevölkerung einreihe, es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl, als Farang (Ausländer) mal positive Zustimmung auf eine Weise zu erfahren, die noch wieder anders ist, als die herzliche Freundlichkeit allerorten im Service und Verkaufsbereich. Das ist durchaus nicht Etwas, was alle Farangs für sich beanspruchen können. Insbesondere nicht der volltrunkene Idiot, den man um 14 Uhr von der Khao San Road wegtragen muss. Dabei rutscht dem Trunkenbold, der davon absolut nichts mehr mitbekommt, der Hintern aus der Hose  - mehr als peinlich. Die Thais bleiben höflich zurückhaltend, schauen dezent weg, und haben dafür sicher eine ganz spezielle Art von „innerem Kopfschütteln“, während ich nicht anders kann, und über diesen unappetitlichen Anblick und das Bild, das dieser Typ als Farang hinterlässt, den echten Kopf schüttle.

Das Verkehrsaufkommen in Bangkoks Straßen ist heute, wegen der beginnenden drei Feiertage, mit dem einer deutschen Großstadt vergleichbar. Hier bedeutet das, dass die Stadt wie ausgestorben wirkt. Man kommt problemlos über jede Hauptverkehrsstraße, der Verkehr rollt, sehr ungewohnt, ganztägig. Leider erfahre ich aber auch, dass aus diesem Grunde die Botschaften am Montag auch noch geschlossen sind. Mal sehen ob ich dann am Dienstag was erreiche.