Samstag, 12. Dezember 2009

Abend auf Koh Wai

Samstag, 12.Dezember 09

vermutlich sehen alle Abende so aus

Es ist doch eher das, was man als ´basic´ bezeichnet. War eben im Restaurant zu Abend essen, und wünsche mir schon jetzt das Asian Kitchen hierher. Mal ganz abgesehen von Golf´s Kaffe-Bude, deren Fehlen mir morgen vermutlich Entzug bereiten wird. Die Preise werden mir außerdem mein Budget vermasseln. Liege hier, mit dem 1000 BHT-Bungalow und den vermutlich täglich ca. 20,- EUR Speisen – und Getränkekosten, etwa 5,- EUR über meinem tagesüblichen 35,- EUR Gesamtbudget (inkl. aller Fahrtkosten), mit dem ich für gewöhnlich sehr gut lebe. Egal, man will eben nur wissen wo man dran ist und die Kontrolle behalten wenn man nicht nur mal eben auf Urlaub ist, sondern ein halbes Jahr lang tourt.

Die ca. 100 m  lange Pier bis zum ausreichend tiefen Fahrwasser, ist etwa alle 5 m mit einer Bogenlampe beleuchtet. Im Dunkeln sieht es wirklich so aus, als ob das Wasser das Spiel der Lichter auf seiner Oberfläche genießen würde. Weil sich es sich bewegt, wirkt es so lebendig, und man ist leicht geneigt, Empfindungen hinein zu interpretieren, vorausgesetzt natürlich, man hat nichts Anderes oder Besseres zu tun -  so wie ich. Für mich sieht es aus, aus ließe sich das Wasser genussvoll die Haut streicheln, und zeigt es an durch das Kräuseln der Lichtreflexe, durch die oszillographenbildgleichen Ausschläge der Reflektionen nach links und rechts und durch das Strahlenflimmern, das an seinem Ende dann immer im Schwarz ausläuft. Je glatter, unbewegter, und ruhiger die Wasseroberfläche ist, um so schöner ist der Effekt. In diesem Moment glaube ich fast, dass das Wasser den Wind und die Fische bittet nicht so auf es einzuschlagen, weil es gerade mit dem Licht spielt. Die Bootsmotoren verstehen die Sprache des Wassers leider nicht.
Ja, dass ist Natur, und mir fällt auf, dass ich das elektrische Licht auch schon dazu gezählt habe. Völlig „unnatürlich“ ist in dem sehr einfachen Restaurant des Resorts allerdings die Frage nach einem „guten Weißwein“. Als die fällt, da breche ich auf meinem Plastikstühlchen ja dann doch wohl fast zusammen. Ich glaube es ist eine Schwedin die diesen kolossalen Hammer rauslässt. Sie krönt ihre Ahnungslosigkeit  dann noch durch die beleidigte Bestellung von ´Green Curry´, weil sie den ´Red´ wegen der Schärfe ja  nicht bestellen kann, im grünen aber nicht wie im roten Ananasstückchen sind, und die möchte sie doch so gerne. Natürlich wird ihr versichert, dass man ins ´Green Curry´ auch noch Ananas reinschmeißen wird, und ihre Urlaubswelt ist vorläufig wieder in Ordnung. Letztendlich fehlt natürlich immer noch der „gute Weißwein“.

Die Mücken sind hier wirklich ´fleißige Bienchen´, wenn dieser gattungsübergreifende Vergleich hier mal erlaubt ist. Sie sind sehr viel kräftiger und von geradezu athletischem Insektenkörperbau. Sie wirken muskulös und durchtrainiert, und von der Körpergröße her gesehen sind es die Holländer von allen Mücken die ich füttern durfte. Manche, ich denke da besonders an Sri Lanka, sind ja so klein, schwach, und gebrechlich, dass man ihnen am liebsten mit der Nadel die eigene Haut öffnen möchte, weil man befürchtet sie würden sonst am Bohrloch zusammenbrechen. Aber die hier sind allesamt Bodybuilder. Die mag man ja kaum noch klatschen. Bei der Blutentnahme beim Doc haut man ja auch nicht gleich auf die Sauge wenn es sticht. Stelle mir die Sauerei bei diesen Monstermücken hier ähnlich vor. Na ja, gut, habe vielleicht ein wenig übertrieben, und ich will ja auch nicht gleich aus einer Koh Wai - Mücke einen Elefanten machen.   

Das war jetzt viel Geschreibe, gleich am ersten Abend, aber es wird auch vermutlich in des nächsten Tagen nicht viel mehr geben. Was jetzt raus will, dass muss ins Buch – und nicht in den Reiseblog.