Freitag, 1. Januar 2010

Cheers - Happy New Year

Freitag, 01.Januar 2010

schnelle Party

Bin vom Guesthouse-Personal zur Silvesterfeier eingeladen, freies Essen – freies Trinken. Um 19:30 Uhr ist die ganze Meute schon dermaßen am Zechen, dass ich den Chef frage, ob die das wohl durchhalten bis Mitternacht. Er meint, die würden das jedes Jahr hinkriegen. Meine Skepsis ist angebracht, denn von den ca. 30 Männlein und Weiblein sind um Mitternacht nur noch etwa 5 unter den „Lebenden“.

Es gibt Beer-Lao und Angkor in Dosen, und es pausenlos wird damit angestoßen und ein frohes neues Jahr gewünscht, auch schon um 19:30 Uhr. Mit jeder Dose Bier muss ich etwa zwanzig mal anstoßen, das wird fast lästig. Zur kambodschanischen Techno-Rap-Schlagermusik wird abgerockt, der verzogene kleine Bengel des Chefs darf dazu die ganze Zeit in das angeschlossene Karaoke Mikrophon krähen. Vermutlich gibt es zu jedem Song ein Video, das die hier alle aus dem EffEff kennen, denn es kommt zu spontanen Gruppentänzen mit Choreographie. Die hübsch herausgeputzten Mädels vergessen auch beim Rocken nicht die anmutigen Handbewegungen der traditionellen Tänze, die Männer drehen auch die Hände und balzen ansonsten wie die Gockel. Auf jeden Fall wirkt eine solche Feier hier sehr modern und offen, ganz anders als z.B. in Sri Lanka, wo nur die Herren tanzen und saufen, und die Frauen irgendwo im Hintergrund an ihrer Cola nuckeln. Eine Verlosung der Geschenke bringt großen Spaß, besonders als ich eine rosarote Handtasche aus Plastik und Plastiksandalen aus meiner Box ziehe und damit tanzen muss.

Ich merke, dass das Mädel, welche mein kleines Päckchen mit einem Brustbeutel und einer Mischung verschiedener Süßigkeiten bekommen hatte, damit ganz offenbar nicht so glücklich ist. Schweren Herzens trenne ich mich von der pinkfarbenen Handtasche wieder und gebe sie ihr, da ist die Welt wieder in Ordnung.
Ich stoße mit dem harten Kern der Mannschaft weiter an und wünsche konsequent „happy old year“, denn was soll ich sonst zum Jahreswechsel wünschen. Unmittelbar nach 12 ist die Party vorbei, alle haben sich blitzartig verzogen.


Habe heute entschieden, wie ich weiter reisen werde. Statt durchzuziehen bis Bangkok, dazu müsste ich mit dem Taxi für 30,- USD bis Poipet Grenze fahren, werde ich morgen den Bus nehmen, und auf der Thai-Seite im Grenzort Aranyaprathet übernachten. Das ist stressfreier und insgesamt billiger. Einzige Aufgabe ist heute also lediglich die Besorgung des Bustickets, ansonsten lasse ich es locker angehen.