Donnerstag, 24. Dezember 2009

Tuol Sleng Genocide Museum - S 21

Donnerstag, 24.Dezember 09

Heiliger Abend ?

Habe mir gezielt diesen Tag ausgesucht um das letzte grausame Türchen zu öffen. Ein weiteres Tor zur Hölle, Dantes Inferno – Tuol Sleng, Prison S-21. Damit will ich dann die Beschäftigung mit der neueren Geschichte Kambodschas abschließen, und mit der Abfahrt nach Angkor, in die glorreichere Vergangenheit abtauchen. Die angehängten Links sind sehr interessant, für die Leser, die sich ein paar der Grausamkeiten von S-21 antun wollen. Faszinierend ist, dass durch die Dokumentationswut der Mörderbande die Fotos der Ermordeten jetzt dort hängen. Man schaut den Opfern in die angsterfüllten Gesichter, und sie sind nach einem Besuch an diesem furchtbaren Ort nicht mehr anonym.
www.tuolsleng.com




Besinnlicher konnte ich diesen Tag kaum begehen. Das meiste, was mir nach dem Besuch der Killing Fields und von S-21 zum Thema ‘Gott und die Welt‘ durch den Kopf geht, und das gerade an dem Tag, an dem die Christenheit so freudig die Geburt vom Sohnemann feiert, habe ich in meinem ersten Roman „Das Majapahit-Geheimnis“ bereits ausgiebig verarbeitet und niedergeschrieben, dem ist nichts hinzuzufügen. Nur vielleicht noch so viel: Wenn das Sprichwort richtig sein sollte, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, dann gibt es an diesem 24.12. eigentlich nicht sehr viel zu feiern. Zu oft, an zu vielen Orten, und gerade hier aktuell, habe ich nämlich mit eigenen Augen sehen müssen, wie der Vater drauf ist. Um Himmels Willen (ich verwende bewusst nicht ‘Gott bewahre‘), wenn so ein Versager auch noch Gleichgeartete in die Welt entlässt. Die Sache mit den Ebenbildern reicht da schon vollauf. Man kann nur hoffen, von mir aus auch ‘glauben‘, dass in diesem Märchen der Sohn völlig missraten ist, und nicht in die Fußstapfen des Alten tritt.

Ich wünsche allen Lesern des Blogs ein geruhsames Weihnachtsfest, und sende den schönsten Weihnachtsbaum mit, den ich je gesehen habe. Einen aus Zweigen und Goldfolie  gebastelten Bodhi-Baum, mit Lichterkette. Der Bodhi Baum ist eine Ficus-Art (ficus religiosa), und die Gattung Baum, unter dem der Buddha die Zusammenhänge der Welt erkannte (Erleuchtung). Außerdem ist er das Symbol des wirklich bemerkenswerten Boddhi-Tree Guesthouses, mit diesem wunderbaren Personal. Für mich, in dieser Ausstattung als interreligiöses Symbol, ein wunderbarer Beleg für die Offenheit der Buddhisten im undogmatischen Umgang mit anderen Religionen. Allerdings konnte ich nicht herausbekommen, warum man in den Boddhi-Tree Hotels und Guesthouses dieses zusätzliche „d“ in den Bodhi-Baum gehängt hat.